Schirm im Bett

Ein Herr aus Sevelen schreibt, nachdem er Doazmol in der Schweizer Familie zitiert gesehen hat:
„O mir Gofa hänn Ändi 1930 no uf Lobsegg gschlofa… Mein Grossvater 1876-1962 hat mir erzählt, dass sie bei Regen und Schnee im Bett Schirme aufzuspannen hatten.“

Hier der Artikel „Gute Nacht“ aus der Schweizer Familie 5/2015 als PDF


Weitere Anekdoten zum Thema Laubbett: interner Link


De Chuttle-Fuchs

(Erster Teil der vierteiligen Artikelserie zum Thema Verkehrswege)

Anlässlich der letztjährigen Sammlung von „Frauengeschichten“ wurden auch Erinnerungen über die damaligen Männer erzählt. Folgende zwei Anekdoten hier als Einstieg zum Thema Strassenverkehr:

„Der Chuttle-Fuchs arbeitete in jungen Jahren für die Metzgerei in Sennwald, daher wohl sein Übername. Später war er Ausläufer von Beck Berger in Salez, weshalb ihn die einen auch Büürli-Fuchs nannten.“ „Jeden Tag ging der Chuttle-Fuchs mit Brot auf seinem Handwagen in ein anderes Dorf unserer Gemeinde. Auf dem Brückenwägeli hatte er eine grosse Zaine mit dem Brot und einer Decke darüber. Er ging sogar zu Fuss wegen einem Brötli in die Cholgrueb hinauf in Sennwald, den Wagen liess er jeweils unten beim Schäfli stehen. Er machte dies jahrelang, immer zu Fuss.

Der Bärenlöchler [aus Salez] hatte eine Buurerei und besass ein bhäbigs schweres Pferd. Dieses Pferd konnte man nicht aus der Ruhe bringen. Der Bärenlöchler hatte die Angewohnheit, auf dem Wagen einzuschlafen. Beim Mädli machen schlief er oft ein, das Ross lief einfach weiter. Und wenn es dem Ross dann verleidete, lief es auf die Strasse raus, um nach Hause zu gehen und der Fuhrmann erwachte wieder. Autos gab’s ja damals selten und waren somit keine Gefahr.

Der Chuttle-Fuchs lieferte auch Brot ins Restaurant Bad Forstegg. Er stellte den Handwagen dort nicht etwa auf den Parkplatz, sondern liess ihn einfach am rechten Strassenrand stehen. Da kam eben einmal der Bärenlöchler schlafend mit Ross und Wagen daher, das Ross lief brav am rechten Strassenrand. Da der Wagen breiter war als das Ross, stiess dieser mit dem vorderen rechten Eck in das Brotwägeli, welches umkippte. Das Brot fiel aus der Kiste heraus und rollte über die Strasse. Ein Brötchen wurde unter dem Wagen zerquetscht. Es wurde dann so geregelt, dass das Handwägeli aufgestellt und das Brot wieder eingesammelt wurde und der Bärenlöchler das zerquetschte Brot bezahlte und dem Ross zu fressen gab.“

„Mir Haager Buebe hend denn de Chuttle-Fuchs o plaaget: Wenn er mit sim Charre cho ischt, het er en grad bi üüs hergstellt und isch s‘Brot go verteile. Denn hommer em en Stecke bi de Rad i d‘Speiche toa. Denn isch er wieder cho und isch driighanget i de Wage, und wo denn de Stecke a de Brugg aagstande isch, so dass s‘Rad no het chönne drehe, denn isch denn wieder loosgange. Mir hend denn hinderem Stall g‘loset wie‘n er stalliert.“

Frauen Sennwalds

Ich freue mich, dass

  • das fünfte Doazmol-Buch (mit Geschichten und Anekdoten über die Frauen in Sax, Frümsen, Sennwald, Salez und Haag) diese Woche erschienen ist – und so begeistert Anklang findet
  • die Tonaufnahmen einiger Anekdoten aus dem „Frauenbuch“ in allen fünf Dörfern Sennwalds wie vorgesehen durchgeführt werden konnten
  • ich in den vergangenen Tagen auf einen Sennwalder hingewiesen wurde, der zusätzlich unbedingt auch in Ton aufgenommen werden müsse – tatsächlich ein genialer Sprecher – und heute zwei Texte und natürlich auch die beiden Sprüche „Eine Zeine voll Seife …“ und „Ich werfe dir einen Stein …“ auf Band (resp. digital) gesprochen hat

Hier stellvertretend ein Müsterchen: Feierabend im Schäfli:

„Wenn Gescht überhoggat sind und s’Ziit gsä ischt zum Firobet macha, denn hät s’Röösli Pfääschter uuftoa – het aber nünt gsaat.
Aaber ma het gwüsst, as ma mos goo. Meischtens hommer denn o g’folgat.“

Die anderen vertonten Anekdoten finden Sie hier.

Sennwalder Dorfdialekte – Uebersetzer und Sprecher gesucht

Die Sammlung von Geschichten und Anekdoten über die Sennwalder Frauen doazmol ist abgeschlossen und wird zur Zeit zu einem Buch zusammengestellt.

Einige der Anekdoten möchte ich in den jeweiligen Dorfdialekt übersetzen und dann von einem Original-Sprecher Tonaufnahmen machen. Das heisst, ich suche für alle 5 Dörfer Sennwalds sowohl „Übersetzer“ als auch „Sprecher“.

Bitte unbedingt bei mir melden, wenn Sie dabei mitmachen wollen, oder jemanden kennen, der geeignet ist. (Sowohl Übersetzer als auch Sprecher bleiben anonym, es werden keine Namen veröffentlichet.)