Harmlose/r Wanderer

(Quelle: „Wanderstudien aus der Schweiz“, Eduard Osenbrüggen, Schaffhausen, 1871)

Von der Eisenbahnstation Sevelen zieht sich eine Viertelstunde lang eine grade Strasse bis zu der Rheinfähre hin. Fast kann man hier Mitleid haben mit dem Rhein, der, noch so nahe seiner „eiskristallenen Wiege“, gar nicht mehr den frischen Jugendmuth zeigt, sondern sich langweilt und träge durch Steingeröll und Sand hinzieht, wenn nicht dann und wann ein rascher Bergbach auf ihn zuspringt und ihn in Bewegung setzt.

Wir sind mit der Fähre ans rechte Rheinufer gekommen, wo ein uniformirter Zollwächter aus seinem Häuschen tritt, um uns anschaulich zu machen, dass wir in das Land der deutschen Ordnung und Vigilanz gekommen sind. Da er uns gleich als ganz harmlose Wanderer erkennt, so geht er in seine Bude zurück, wirft uns aber einen verdriesslichen Blick zu, denn wir haben ihn in seiner Ruhe gestört.

Schirm im Bett

Ein Herr aus Sevelen schreibt, nachdem er Doazmol in der Schweizer Familie zitiert gesehen hat:
„O mir Gofa hänn Ändi 1930 no uf Lobsegg gschlofa… Mein Grossvater 1876-1962 hat mir erzählt, dass sie bei Regen und Schnee im Bett Schirme aufzuspannen hatten.“

Hier der Artikel „Gute Nacht“ aus der Schweizer Familie 5/2015 als PDF


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