Teufelsgeissel – Himmelssegen – Hausschutzbrief

 

 

Dieses Dokument wurde 2012 im Raum Oberriet auf einem Dachbalken gefunden. So wie diese Papiere aufbewahrt wurden, hatten die Besitzer ihnen eine grosse Bedeutung beigemessen. Ist dies ein „Bittgebet und gleichzeitig Abwehrzauber“ oder ein doazmoliger Ketten-/Schneeball-Brief?

„Haus- und Schutzsegen“ seien (nach Internetrecherchen mit kümmerlichen Ergebnissen), mindestens bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts und vermutlich auch noch danach, verbreitet gewesen.
Die Menschen brauchten etwas, woran sie sich festhalten konnten. Das war zum einen der Glaube an Gott, aber eben auch der Aberglaube an ein Stück Papier. Die Gottesfurcht wurde als Druckmittel verwendet, damit einem nichts passieren könne, allerdings mussten auch die christlichen Gebote eingehalten werden.
Kettenbriefe scheint es schon jahrhundertelang zu geben. Doazmol als Haus- und Schutzbriefe. Einer der bekanntesten Schutzbriefe sei der sogenannte „Himmelsbrief“, der bereits 584 urkundlich erwähnt worden wäre. Er soll direkt aus der Hand Jesu Christi stammen und wurde immer wieder abgeschrieben, weitergereicht und abgewandelt, ebenso werden sich wohl auch Fehler eingeschlichen haben.
Die hier veröffentlichten Zeilen stammen aus einem Hausschutzbrief, der angeblich im Jahre 1727 erstmals auftauchte.

 

Ein Graf………… wollte –
Ein Graf hatte einen Diener, den wollte / Ein Graf hatte einen Diener, den wollte

er für seinen ………. –
er für B.G.H. Vater enthaupten / er für R. g. H. That das Haupt abschlagen

lassen. Wie nun dieses geschehen sollte –
lassen. Wie nun solches geschehen sollte, / lassen. Wie nun solches geschehen (sollt).

hatte es er nicht …………………..der –
so hat ihn der Scharfrichter nicht töten können. Wie der / So hat ihm der Scharfrichter das Haupt nicht abschlagen können. Wie nun solches der

Graf dieses gesehen, hatte er den Diener –
Graf solches gesehen, so hat ihn der Graf / Graf gesehen, so hat er den Diener

gefragt, wie nun dieses zuginge, das ihm –
gefragt, wie das zuginge, daß ihm / gefragt, wie Solches zuging, daß ihm

das Schwert nichts thun könnte. Der –
das Schwert keinen Schaden zufügen könne. So hat ihm der / das Schwert keinen Schaden zufügen könnte, so hat ihm der

Diener hat ihm geantwortet und den Brief –
Diener diesen Brief gezeigt / Diener diesen Brief gezeigt

mit den Buchstaben ??? B H K H M,???? –
mit folgenden Buchstaben: B.J.F.H.B.K.S.K.K. – / mit folgenden Buchstaben: L. I. F. K. H. H. R. H. s. H.

gezeigt. Wie nun der Graf den Brief –
Wie der Graf diesen Brief / Wie auch der Graf diesen Brief

gelesen hatte, befahl er man solle den –
gelesen, so hat er befohlen, daß ein Jeder diesen Brief bei sich tragen muß / gesehen, hatte er befohlen, daß ein Jeder den

Brief abschreiben. Jedermann solle den –
Brief bei sich tragen muß.

Brief bei sich tragen. Wenn einem die –
Wenn Einem die/ Wenn einem die

Nase blutet oder sonst eine blutende –
Nase blutet, oder hat blutigen Schaden, und will das Blut stillen / Nase blutet oder wenn er sonst blutige

Wunde hat, der nehme den Brief lege ihn –
so kann er diesen Brief nehmen und darauf legen, / Wunden hat und das Blut nicht stillen kann, der nehme diesen Brief und lege ihn

darauf so wird das Blut gestillt. –
so soll er das Blut stillen. / darauf, so wird solcher das Blut stillen.

Wer diesen ……. trägt hat kann –
Und wer diesen Brief bei sich trägt kann / Wer diesen Brief bei sich trägt, der kann

nicht…. Können –
nicht bezaubert werden, und seine Feinde können / nicht bezaubert werden, die Feinde können

ihm nichts thun. –
ihm keinen Schaden tun, noch zufügen. / ihm keinen Schaden zufügen.

 

Das sind ….. fünf ….. . –
Dies sind die heiligen fünf Wunden Christi: / Das sind die heiligen 5 Wunden Christi:

K.H …. Las Dir, –
K.H.F.G.K., … / K. H. F g. H.

kein so …….. kann –
so b. sind K. U.d. ges. h.H.H.S.s

K.H …… Brief bei sich trägt –
H.H.S.S., und wer diesen Brief bei sich trägt, / Wer diesen Brief bei sich trägt,

dem kann der Blitz und das Feuer keinen –
dem kann kein Blitz oder Donner, kein Feuer oder Wasser / den schadet kein Blei, kein Dolch.

Schaden thun. Wenn eine Frau nicht gebären –
Schaden tun. Wenn eine Frau gebäret / Wenn eine Frau nicht gebären kann,

und die Frucht nicht ….. ihr will, so lege –
und die Geburt nicht von ihr will, so gebe / die Geburt nicht von ihr will, so gib

man ihr den Brief in die Hand und –
man ihr diesen Brief in die Hand, so / ihr den Brief in die Hand, so

das Kind glücklich werden. Diesen Brief –
wird sie bald eine liebliche Frucht zur Welt bringen, und das Kind wird glücklich sein. / wird sie bald gebären das Kind und so glücklich werden. Wer diesen Brief bei sich trägt ist besser als Gold.

trage bei Dir im Namen Gottes des Vaters –
Im Namen Gottes des Vaters,

des Sohnes und des heiligen Geistes. –
des Sohnes und des heiligen Geistes!

Die Feinde so wie ……….. sind –
So wie Christus am Ölberge stille stand / Sowie Christus im Oelgarten stille stand

So soll auch stille sein. Diebe ……….. –
so soll alles Geschütz stille stehn, und mir wird nicht schaden das Geschütz und Waffen des Feindes, des Mörders und der Diebe. / so soll Alles stille stehen. Wer diesen Brief bei sich trägt, den wird nichts schaden, es wird ihn nicht treffen des Feindes Geschütze und Waffen, denselben wird Gott bekräftigen, daß er sich nicht fürchtet vor Dieben und Mördern

Können keinen Schaden für ……….Bestilenz und –
Alle ihre sichtbaren oder unsichtbaren Pistolen oder Gewehre, / Degen, Pistolen und alle Gewehre müssen stille stehn, alle sichtbare und unsichtbare Geschütze

………….. müsse alle sichtbaren Feinde –
die sie auf mich loshalten, müssen stille

Stehn die ………. Feind kann –
stehen, durch den Tod Jesu und den Befehl des Engels Michaelis, im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Gott sei mit uns! Wer diesen Segen gegen die Feinde / auf den Befehl des Engels Michael im Namen G- d. V und G. d. S- und des heiligen Geistes und Gott sei mit uns.

keinem ………… Brief –
bei sich hat, der wird nicht gefangen und von des Feindes

bei sich trägt. –
Waffen nicht verletzt werden können. Amen.

 

Er ist ge………. Gefahr. Wer –
Wer diesen Brief bei sich trägt gegen die Feinde, der wird für Gefahr geschützt bleiben.

diesen nicht g……….. ab- –
Wer dieses nicht glauben will, der / Und wer dieses nicht glauben will, der

schreiben……. Hals –
schreib s ab, hängs einem Hund an den Hals / schreibe es ab und hange es einem Hunde um den Hals

und schiesse ……….. sicher nicht –
und schieß ihn, so wird er erfahren, daß es wahr sei. / und schieße auf ihn, so wird er sehen, daß es wahr sei,

treffen: Wer diesen ……… sich trägt, so –
Wer diesen Brief bei sich trägt

war es ist das Christus in den Himmel –
So wahr, daß Christus gestorben und zum Himmel / daß Christus geboren und gen Himmel gefahren.

gefahren und auf Erden gewandert hat, –
gefahren ist, so wahr er auf der Erde gelebt und gewandelt hat / So wahr er auf Erden gewandelt hat, kann

so war es ist das er von keinem ……. ge- –
der kann nicht gestochen, noch erschossen, noch verletzt werden, und Fleisch und Geschwüre, Alles soll mir unbeschädigt bleiben. / ich nicht geschossen, noch gestochen, noch vergiftet werden, weder Fleisch noch Gedärme, alles soll unschädlich bleiben,

troffen. Den dieser Brief so ist Euch im –
Dieser Brief ist vom Himmel gefallen / Dieser Brief ist vom Himmel gesandt / Dieser Brief vom Himmel gesandt

Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und –
im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und

des Heiligen Geistes ist von Gott gesant. –
des heiligen Geistes!

Im Jahre 1727 wurde er gefunden in –
und in Holstein gefunden worden 1724 / und in Holstein gefunden. / und 1724 in Hollstein gefunden worden.

…. und war mit goldenen Buchstaben –
Er war mit goldenen Buchstaben / Er war mit goldenen Buchstaben / Er war mit goldenen Buchstaben

geschrieben Schwebte über dem Taufstein –
geschrieben und schwebte über der Taufe zu Rendsburg. / geschrieben. Er schwebte über der Tenne Redana im Jahre 1724. / geschrieben zur Wende über der Taufe und wenn ihn jemand ergreifen wollte

…… wie man ihn aber ergreifen wollte –
Wie man ihn ergreifen wollte, / Wie man ihn aber greifen wollte,

rief er zurück. Bis im Jahre 1711 einer –
wich er zurück, bis 1731 sich Jemand / wich er zurück, bis sich im Jahre 1791 Jemand / so weicht er zurück, bis 1771 sich jemand

auf den Gedanken kam, man soll in –
mit dem Gedanken mehrte, ihn / mit dem Gedanken befaßte, ihn / mit dem Gedanken näherte ihn

abschreiben. ………… wer am –
abzuschreiben und den andern mitzuteilen zu dieser Noth. Wer am / abzuschreiben und der Welt mitzuteilen. Wer am / abzuschreiben und der Welt mitzuteilen

Sonntag arbei….. wir ……….. –
Sonntage arbeitet, der ist von mir verdammet. / Sonntag arbeitet, der ist von mir verlassen.

 

Am Sonntag sollt ihr in die Kirche gehen –
Ihr sollt am Sonntage nicht arbeiten, sondern zur Kirche gehen / Ihr sollt am Sonntag nicht arbeiten, sondern in die Kirche gehen

Und mit Andacht beten …. Eurem Reichtum –
und mit Andacht beten und von Eurem Reichthum / und mit Andacht beten oder singen. Von eurem Reichtum

den ….. ein wie –
den Armen was geben, denn Ihr sollt nicht sein, / sollt ihr den Armen geben und nicht sein wie

…… –
wie die unvernünftigen Tiere. / die unvernünftigen Tiere.

….. am sibten –
Ihr habt 6 Tage zur Arbeit und den 7. / Ich gebiete, sechs Tage sollt ihr arbeiten, und den siebenten

Sollt ihr Gottes ………….. –
sollt Ihr Gottes Wort anhören. / sollt ihr Gottes Wort hören.

Thut so will ………… Bestilenz –
Werdet Ihr das nicht thun, so werde ich Euch strafen / Wenn ihr das nicht tut, so soll und will ich euch strafen mit Teuerung, Pestilenz

…… und Krieg …….. gebiete Euch das –
mit theurer Zeit und mit Krieg: Ich gebiete, daß / und Krieg. Ich gebiete, daß

ihr am Sonntag nicht zu lang Arbeitet, denn –
Ihr des Sonnabends nicht zu spät Feierabend macht. / ihr des Sonnabends nicht zu spät arbeitet.

jeder ………. bete für seine Sünden das –
Jedermann, er sei jung oder alt, der soll zu seiner Sünde beten. / Jedermann soll für seine Sünden bitten, daß sie ihm vergeben werden.

in meinem Namen in Silber und Gold –
Schwöret bei seinem Namen nicht, begehret nicht um Gold oder Silber, / Schwört nicht bei meinem Namen, begehrt nicht Gold und Silber, / Schwöret nicht bloß auf meinen Namen um Gold und Silber

siehet nicht nach Menschlichen Gelüsten. –
schämet Euch vor Menschen Lust und Begierden. So geschwind ich Euch erschaffen habe, so geschwind kann ich Euch erschüttern. / schämt euch vor Menschenlüsten oder Begierden, denn so geschwind ich euch geschaffen, kann ich euch vernichten. / schämt euch vor menschlichen Lüsten und Begierten denn so wahr ich euch erschaffen habe, so gewiß kann ich euch zerschmettern,

Rede nicht falsches Zeugnis wieder deinen –
Seid nicht mit den Zungen falsch und redet nicht fälschliche Zeugnisse wider Euren / . Seid mit der Zunge nicht falsch, ehret Vater und Mutter, redet kein falsch Zeugnis wider euren / seit mit euren Zungen nicht falsch, ehrt Vater und Mutter auf das es euch wohl gehe auf Erden, redet kein falsches Zeugnis wider euren

Nächsten. Ich gelobe Euch ……….. zur Gesund- –
Nächsten, Denen gebe ich auch Gesundheit / Nächsten. Dann gebe ich euch Gesundheit / nächsten, dann habe ich meine Freude davon.

heit und Freude. Wer dies nicht glaubt –
und Frieden. Wer dieses aber nicht glaubt / und Ehre. Und wer diesen Brief hat und nicht darnach tut,

der ist von mir verloren der wirt –
und darnach nicht thut, der ist von mir verlassen und wird / , der soll keine Hülfe haben, der ist verlassen von mir.

weder Glück noch Sagen haben. Ich sage –
weder Glück noch Segen haben. Ich sage Euch

Euch so Ihr diesen Brief nicht offenbart –
Wer diesen Brief hat und ihn nicht offenbart, / Wer diesen Brief hat und ihn nicht offenbart,

der ist ….. von der –
der ist verflucht von der / der ist verflucht von der

……………… Brief soll –
christlichen Kirche. Diesen Brief soll / christlichen Kirche. Diesen soll

Einer vom anderen abschreiben. –
den andern ein Jeder abschreiben lassen / einer dem andern abschreiben,

 

……………… Sand –
und wenn Ihr so viel Sünden gethan habt, als Sand / und wenn ihr soviel Sünden als Sand

vom Meer …………. –
am Meere und Blättter auf den Bäumen, so sollen sie Euch vergeben / am Meer habt, so sollen sie euch vergeben

werden ……………… ehren –
werden. Glaubt gewiß, daß Ihr die Ehre habt und wer das nicht glaubt, / werden. Glaubet gewiß, daß ich den ehre.

der soll ……………..Bekeret –
der soll des Todes sterben. Bekehrt

Euch zu mir sonst werdet ihr bestraft –
Euch, sonst werdet Ihr ärgerlich bestraft, / Und werde euch am jüngsten Tage strafen,

Werden wenn ihr in Euren Sünden fort –
werde ich Euch wieder am nächsten Tage bestrafen, wo Ihr nicht Antwort geben könnt ein jeglicher über seine Sünde / , so ihr mir keine Antwort geben könnt, ein jeglicher über seine Sünden.

Lebt. Wer diesen Brief im Haus hat –
Wer diesen Brief im Hause hat, / Wer diesen Brief bei sich trägt gegen die Feinde, der wird für Gefahr geschützt bleiben.

Der soll glückliche Kinder zur Welt bringen, –
wird heilige Zucht zur Welt bringen.

Haltet meine Gebote welche ich Euch –
Haltet meinen Glauben, welchen ich / Haltet meine Gebote, welche

durch meine Engel gesannt habe. –
Engel Michael gesandt im Namen Jesu Amen. / ich durch meinen Engel Michaelis übersandt habe. Amen!

Im Namen Jesu, habe Gott vor Augen –
Ich bitte im Namen unseres Herrn Jesu Christi Blut,

und im Herzen, so wirt es Dir wollgehn –

dein Leben lang. Er ist …………… Harnisch mein Eigen –

Gut. Das mich ………….falt. ……………. Kugel –
Daß keine Kugel treffen thut.

nicht trefffen …………… –

oder Blei. …………. wird von Sünden –
Sie sei von Gold, von Silber oder Blei,

frei. ………….. ich über die Strasse –
Gott im Himmel macht mich vor Alles sicher und frei.

 

Die 6 Zeilen dieser letzten Seite des Originales sind leider unleserlich. Fragmente, welche in den drei anderen Dokumenten zusätzlich aufgeführt waren, werden somit hier aufgelistet:

Und wer dieses nicht glauben will, der schreibe diese Buchstaben auf einen Degen oder auf die Seite eines Gewehrs, und steche auf einen Platz, so wird er nicht verwunden können. / Wer das nicht glauben will, der schreibe diese Buchstaben auf einen Degen oder auf die Seite des Gewehrs, so wird es Dich nicht verwunden können.
Dasselbe wird Gott bekräftigen.
Ich beschwöre alle Gewehre und Waffen auf dieser Welt bei dem lebendigen Worte des Vaters.
der wird nicht gefangen gemacht durch des Feindes Waffen und wird auch nicht verletzt werden. Amen.
daß Jesus Christus diesen Brief selbst geschrieben hat. Wer dem widerspricht, der ist verlassen und hat keine Hilfe.

und dessen Verpackung: Äussere Hülle aus Packpaper und innere Hülle aus Couvert mit Alu-Innenauskleidung:

 

Hier, was bisher an Informationen zum Hausschutzbrief erhalten wurde (Stand 10.4.2012):

Von Professor Doktor Hans Stricker, Grabserberg eingeschickt:
Im Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Bd. 7, Sp. 1384ff., steht unter „Schutzbrief“:
«Der Schutzbrief ist die schriftlich fixierte und weiterentwickelte Zauberformel. Zu Grunde liegt ihm die Vorstellung von der magischen Kraft bestimmter Worte. Der Schutzbrief geht hervor aus dem Bestreben, die Zauberformel zu einem dauernden Schutzmittel zu entwickeln, das ständig beim Menschen bleibt. Wie das gesprochene Wort in der Schrift dauernde Gestalt gewinnt, so ist der momentan wirkende Zauberspruch im Schutzbrief zu bleibender Kraft geworden, indem der Mensch das beschriebene Blatt bei sich trägt oder – was die Verbindung noch verstärkt – es sogar verschluckt. Zeiten der Not und Gefahr, besonders Kriege, begünstigen die Verbreitung solcher Schutzbriefe. Sie wurden auch gedruckt und sind in den Kriegen 1866, 1870, besonders im Weltkriege, sehr verbreitet gewesen. Es gibt Schutzbriefe, die Krankheiten heilen sollen, die oft aus Gewinnsucht in der Landbevölkerung vertrieben werden. Besonders häufig dient der Schutzbrief gegen Schuss, Hieb oder Stich, er macht unverwundbar, wird also besonders im Kriege von Soldaten getragen. […]»

Von Niklaus Bigler, Schweizerisches Wörterbuch eingeschickt:
Hinweis im „Schweiz. Archiv für Volkskunde“ 34 (1935/36), Titel „Volkskundliches aus Flums“:
Volksglauben – Die Teufelsgeissel:
In früheren Jahren, als die Leute noch weit mehr dem Aberglauben verfallen waren als heute, benutzte man in manchen Bauernhäusern einen eigentümlichen Schutzbrief gegen schädliche Einflüsse von aussen, die sog. Teufelsgeissel. … Man pflegte die Zettel an verborgener Stelle unter einem Stubenbalken oder Dachbalken anzubringen und hielt die Verwendung derselben streng geheim. Der Schutzbrief galt vor allem als Mittel zur Abwendung von ansteckenden Krankheiten (er stammte vielleicht aus der Pestzeit) und von Blitzschlag bei Unwettern. Doch scheint auch die Furcht vor Leidwerkereien böser Leute (Hexen) mitgespielt zu haben.