Klettern in den Kreuzbergen

Christian Buchholz aus Moormerland hat eine eindrückliche Sammlung an historischen Fotos, Ansichtskarten und Berichten zusammengestellt und besitzt ein profundes Wissen u.a. über die Ostschweizer Bergwelt. Ich freue mich, dass er auf Doazmol einen Teil seiner grossartigen Sammlung mit uns teilt. Freuen Sie sich mit. Siehe Link Klettern in den Kreuzbergen

Auf dem Grat des ersten Kreuzberges um das Jahr 1920. Fotograf: Jean Gaberell (1887-1949), Thalwil, Nr. 5160

Auf dem Grat des ersten Kreuzberges um das Jahr 1920. Fotograf: Jean Gaberell (1887-1949), Thalwil, Nr. 5160

alte Felsnägel

Diese Woche ist alten Bildern, Berichten und Kunstwerken aus dem Alpstein gewidmet.
Hier folgt eine Textzusammenstellung, über das, was die alten Bergretter zur Entwicklung des Kletterns in den Kreuzbergen ausgesagt haben.

Alte Felshaken, herausgeschlagen in den 90er Jahren bei der Sanierung der alten Kletterrouten in den Kreuzbergen

Alte Felshaken, herausgeschlagen in den 90er Jahren bei der Sanierung der alten Kletterrouten in den Kreuzbergen

Ganz früher ist wohl mal ein Geisshirt, ein Jäger, Edelweisssammler oder auch ein neugieriger Schulbub auf den Kreuzbergen herum geklettert. Ohne Haken, ohne Seil, ohne Kletterpartner.

Die offizielle Erstbesteigung der Kreuzberge erfolgte dann von Brülisau aus durch Carl Egloff und den Appenzeller Schlossermeister Johann Nänny 1893. Geklettert wurde damals in Nagelschuhen oder barfuss und mit Hilfe eines Pickels. Es wurden noch keine Felshaken zur Zwischensicherung benutzt, diese schon gar nicht als Kletterhilfe zur Fortbewegung verwendet. Das eventuelle Hanfseil wurde nur an schwierigen Stellen umgebunden. „Die ersten Haken sind zum Abseilen verwendet worden.“

„Lange waren einige Gipfel der Kreuzberge unbestiegen und Wände noch nicht bezwungen. Dies machte sie weitherum bekannt.“ „Die Kreuzberge waren berüchtigt gewesen, es kamen viele Auswärtige zum Klettern, einige sind auch verunfallt.“

„Ende 30er anfangs 40er Jahre bediente man sich der Mauerhaken und Karabiner zum Sichern. Die einen haben sich aber auch daran festgehalten, hochgezogen oder die Haken als Steighilfe benutzt.“ Die Möglichkeiten des Anbringens der Mauerhaken waren nur bedingt möglich, es benötigte einen Riss im Felsen, in welchen man den Haken eindengeln konnte. Der Vorangehende hämmerte die Haken in den Fels, hängte das Seil mittels Karabiner ein und der Nachkommende schlug diese zur Wiederverwendung wieder heraus. „Die Haken wurden aus Geldmangel von einigen selber geschmiedet, andere liessen sie wohl vom Dorfschmied herstellen.“ Bevor Karabiner und Klettergurte erfunden waren, wurden Ringhaken verwendet: Die Kletterer hatten das Seil um den Bauch geknüpft. Um sich am Ringhaken zu sichern, mussten sie sich ausbinden, das Seil durch den Ring fädeln und dann wieder einbinden. Mittels dieser Kletterhilfen konnten bisher noch nicht durchstiegene Wände bezwungen werden. „Das Schlagen der Hämmer war weitherum zu hören.“ „Viele dieser Felshaken blieben während Jahrzehnten in den Wänden.“
Dieses technische Vorgehen war bei vielen Bergsteigern der älteren Generation ziemlich verpönt und wurde als ‚alpine Schlosserei‘ beschimpft, welche ’nichts mit Bergsteigen zu tun habe‘.

In den 50er Jahren wurden dann auch Bohrhaken verwendet, „damals wurde noch von Hand gebohrt“. „Die schwierigen Wände reizten viele Kletterer und so waren häufig mehrere Seilschaften unterwegs. Es kamen auch viele Anfänger, denn die Berge hatten ja schon Sicherungen drin.“ „Es gab einige Unfälle.“ „Als wir bei der Schutzhütte auf der Roslen noch keinen Funk hatten, musste einer zur Bollenwies runter, um die Rettungskolonne Sax zu alarmieren.“

Brot, Butter, Wein und Würste und andere Probleme der Gesundheitskommission

Die Abschrift vom „Protokoll der Gesundheitskommission der politischen Gemeinde Sennwald – begonnen mit der Amtsperiode 1888/1891“ ist nun endlich fertig und hochgeladen. Das Original ist ein Bijoux, welches sich in Privatbesitz befindet und mir vertrauensvoll ausgeliehen wurde. Es handelt von Kontrollen der verkauften Lebensmittel, Problemen mit Senkgruben, Abtritten und Miststöcken und vielem mehr. siehe Kostbarkeiten aus der Region

weitere alte Fotos hochgeladen – neu auch von Haag

Habe diese Woche das in diesem Jahr angesammelte Material gesichtet, sortiert und hochgeladen.
Es freut mich besonders, nun auch alte Dokumente aus Haag präsentieren zu können, siehe hier

Wer weiss was „Türggabüch“ sind?

Ich habe eine Anfrage erhalten, auf welche ich leider nicht zu antworten weiss.

Zitat: „Ich habe eine Bitte: Mein Vater, leider inzwischen verstorben, hat immer geschwärmt von „Türggebüch“, ein süsses Gebäck, das seine Mutter, eine Saxerin, ihm gemacht hat. Ich habe leider kein Rezept und würde es sehr gern haben. Hast du schon davon gehört?“

Kennt jemand dieses Gebäck? Hat jemand eine Vermutung, um was es sich da handeln könnte? Hat gar jemand ein Rezept? Bitte unbedingt melden. Denn dies ist Ziel und Zweck dieser Website, Vergangenes vor dem Vergessen zu bewahren. Kontaktformular

Gipfelstürmer in den Kreuzbergen 1943

In den dreissiger und vierziger Jahren entwickelten sich die Kreuzberge zum Tummelplatz von Spitzenalpinisten. Der Klettersport trug allerdings noch einen ganz anderen Charakter. Felswände mit genagelten Bergschuhen, mit schweren Hanfseilen und ohne Klettergurt zu besteigen, bedeutete eine Leistung, die noch heute Bewunderung erheischt. Erst allmählich begann sich der Gebrauch von eisernen Hacken und Karabinern zu verbreiten, was einer Revolution gleich kam.

Mit Erlaubnis des Landesarchivs Appenzell , hier der Link zu einem Ausschnitt des 1943 produzierten Dokumentarfilms der Schweizer Wochenschau über das Klettern in den Kreuzbergen: www.zeitzeugnisse.ch (unterhalb des Bildes auf „Video abspielen“ klicken)

Haarstrienza – Wer weiss, welche Pflanze dies ist?

Ich bin, wie angekündigt, am Sammeln alter Geschichte(n) und Hausmittelchen zur ersten Hilfe von doazmol.
Gestern wurden mir von einem über 80jährigen diese Wurzeln übergeben, welche von seinem Grossvater stammen und zur Blutstillung benutzt worden seien.
Man nannte sie „Haarstrienza“.
Die faserige Wurzel kann stückweise „ent-wickelt“ werden und wurde so auf die Wunden gelegt.
Weiss jemand, um welche Pflanze, resp. Wurzel es sich hier handelt?

Haarstrienza

Nachtrag am 19.9.2013: Es ist Meisterwurz! (Im Pfarrer Künzle Kalender von 1945 folgende Textstelle gefunden … Meisterwurz (Horstrinze) …

Meisterwurz (Horstrinze)

Begehrte Rossbölla in Sax

 

((eingesandt))

„Mini Grosmuetter ischt z Sax im Höfli ufgwachsa und mir hend ihra immer gern zuegloset wenn sie vo doazmol verzellt het, ihra Lieblingsspruch ischt gsi „s ischt nüma wia albigs“. Ei Gschicht wo ich bsonders gern gha ha, ischt dia mit da Rossbölla: Wenn nämert mit Ross dur Sax gfahra oder glaufa ischt, hend d Gofa müesa d Rossbölla mit ema Schüfeli go zämalese für in Garta, s ischt genau abgmacht gsi, vo wo bis wo vor em Hus dia Bölla wem ghörend, het emol eine echli zwit öbera griffa , hends enand mit dem Schüfeli uf da Grind geh…….

Min Vatter het immer vo da „Türggabüch“ gschwärmt, wo sini Mueter amel gmacht heg, da isch a süesses Gebäck us Türgga, i has emol versuecht z macha, aber leider kei Lob gerntet bi ihm. … „

weiss jemand wo dies ist?

Folgende Foto wurde in einer Sammlung in Sennwald gefunden, wobei nicht bekannt ist, wo das Bild aufgenommen worden ist.
Vielleicht wissens Sie es? Wenn ja bitte um Mitteilung über das Kontaktformular. Herzlichen Dank.

Erste Rückmeldung: „Er meinte sich ziemlich sicher zu sein, dass es sich auf dem Foto um das uralte Restaurant Krone in Sennwald handelte.“

Weitere Fotos aus Sax und Sennwald

Es freut mich, weitere alte Fotos erhalten zu haben, sie sind jeweils unter dem betreffenden Dorf abgespeichert.
Hier eines davon stellvertretend: