Fehlplanung beim Bau der Salezer Brücke

Zusammenbruch Salezer Brücke - Herkunft Foto unbekannt


Dieses Bild hatte ich vor längerer Zeit mal zwischengespeichert, um es hier zusammen mit dem entsprechenden Text des Salezer Fädlerbuben publizieren zu können. Leider hatte ich die Bildquelle nicht notiert. Die Textstelle hier unten einkopiert.

“Selbstredend mussten über den [neu gebauten Binnen-]Kanal auch Brücken erstellt werden, die dann auf ihre Tragkraft geprüft wurden. So erinnere ich mich noch lebhaft an die Prüfung der Kanalbrücke zwischen Salez und Haag, die etwa 500 m von Vaters Häuschen weg war. Der ersehnte Tag war da. Viele, viele Kiesfuhrwerke fuhren heran. Sie wurden mitten in die Brücke gestellt, die ganze Breite und Länge besetzt. Der etwa 12-15 m breite Kanal führte mehr als metertief scharf fliessendes Wasser. Schwarz befrackte Herren kletterten ausserhalb an den eisernen Brückenbalken herum und massen und massen.

Was sehe ich? Ich werde gewahr, dass in der Mitte der Brücke erst ganz langsam die Kiesfuder sich zu bewegen beginnen, dass ganz langsam sich die Brücke senkt, die äusseren Wagen fangen auch an, sich zu bewegen, die inneren schneller, von beiden Seiten her fahren sie in die Mitte und übereinander, die Brücke bricht. Die dicken eisernen Balken sind gekrümt wie “Türggebengel” und ragen ins Wasser hinunter. Dort unten sehe ich einen Herrn, der halb im Wasser hängt, eingezwängt ist zwischen Eisenbalken, die Kanalwellen spielen lustig mit den Flügeln seines Frackes, er aber ruft um Hilfe. Man weiss nicht in welchem Augenblick sich die Wagen weiter in Bewegung setzen könnten und so ist gewiss zu sagen, dass es beherzte Männer waren, welche den Verletzten aus der Situation retteten.

Einige Minuten später sah ich einen Trupp Männer, darunter auch mein Vater, welche einen befrackten Herrn umringten, packten und in den Kanal hinein zu werfen drohten. Das war der für den Brückenbau verantwortliche Ingenieur, Herr Wey. Die Sache bekam ein gerichtliches Nachspiel, dessen Verlauf und Ergebnis mir nicht bekannt ist.

Mich interessierte mehr, dass wir dann nachher auf der Abbruchstelle Eisennieten suchen und um einige Rappen abgeben konnten.”

Weitere Textauszüge des Fädlerbuben, die Salez betreffen, finden Sie hier.

Grabser Schuleinrichtung

 
Episode 16 – „Schule : (aus „Erinnerungen an meine Jugend“ von Lina Mathis-Vetsch)

Jeden Tag wurde zum Anfang und zum Schluss ein Gebet gesprochen. Dies lernten wir von den Drittklässlern, die mit uns im gleichen Schulzimmer und vom gleichen Lehrer unterrichtet wurden.

Wir schrieben mit dünnen Griffeln auf Schiefertafeln. Später bekamen wir Holzgriffel, ähnlich wir Farbstifte, einfach mit einer Griffelmine.

Im Sommer hatten wir nur am Vormittag Schule, nachmittags gab es für die meisten Kinder zu Hause Arbeit. Dafür mussten wir auch am Samstagvormittag in die Schule.

Hausaufgaben kannten wir nicht, auch Prüfungen gab es noch keine, vielleicht in der dritten Klasse mal ein Diktat.

Im Sommer 1952 wurde das neue Schulhaus im Feld mit einem Umzug und Fest eingeweiht. Das alte Schulhaus wurde abgebrochen und an seiner Stelle die Molkerei Grabs gebaut.

Nun wurde also das Schulhaus Feld bezogen. Helle Räume mit grossen Fenstern, neue Pulte und höhenverstellbare Stühle, dazu eine grosse ebenfalls höhenverstellbare Wandtafel, welch ein Luxus! Im alten Schulhaus sassen wir noch in Viererbänken, die unten mit den Pulten starr verbunden waren.

Umzug Einweihung Schulhaus Feld

Umzug Einweihung Schulhaus Feld

mulmiger Schulweg

 

Episode 1 – „Grossmutters Schuljahre“: (aus „Erinnerungen an meine Jugend“ von Lina Mathis-Vetsch)

Meine Grossmutter Lina war das erste Kind der jungen Eheleute Johannes und Elisabeth Bernegger und wurde 1884 in Sax geboren. Die junge Familie lebte von der Landwirtschaft. Im Jahre 1885 erbauten sie im Farnen Sax ein eigenes Haus und eröffneten dort fünf Jahre später die Gastwirtschaft zum Rössli.

In der Schule

Das Mädchen wuchs heran, besuchte in Sax die Primarschule und kam stets mit guten Zeugnisnoten nach Hause. Daran freute sich ihr Vater besonders und schickte sie wohlweislich in die Sekundarschule. Dies war zu jener Zeit für Mädchen eine Seltenheit. Die waren doch bestimmt zum Heiraten, Haushalten und Kinder erziehen: Also brauchen sie keine höhere Schulbildung war die damalige Volksmeinung. Linas Vater war aber selbst ein kluger, weitsichtiger Mann, also besuchte das Mädchen die Sekundarschule in Frümsen. Den Weg dorthin legte sie täglich zu Fuss zurück. Das Mittagessen konnte sie bei der Base in Frümsen einnehmen.

Der lange Heimweg am späten Nachmittag dauerte in der kalten Jahreszeit oft bis in die Dunkelheit. So geschah folgendes: Es sei schon recht dunkel gewesen. Strassenlaternen gab es nur wenige im Dorf. Ausserhalb der Häuser war es stockdunkel. Das Mädchen war auf dem Heimweg auf der geraden Strecke im Farnen Richtung Rössli. Plötzlich kam ihr eine Gestalt mit einer Sturmlaterne entgegen. Angst stieg in ihr hoch. Sie legte sich unverzüglich einen schwerfälligen Gang zu, sodass die Nagelschuhe in der Kiesstrasse ein Kratzgeräusch erzeugten. Durch diese Töne bekam es aber auch die „Sturmlaterne“ mit der Angst zu tun und machte rechtsumkehrt. Als Lina zu Hause ankam, erzählte sie ihrer Mutter von dieser Beinahe-Begegnung. Da musste die Mutter lachen und gestand, dass sie es war auf der Suche nach ihr.

Kleidung in der Sekundarschule

In der Sekundarklasse waren vier Mädchen und sechzehn Knaben. Die Knaben trugen Hemd und Hosen, darüber einen Kittel. Für den Fototermin gar eine Krawatte und eine Studentenmütze. Die Mädchen trugen lange Röcke, ein hochgeschlossenes, langärmliges Oberteil und darüber eine schwarze Schürze, deren Saum nicht selten mit Spitzen verziert war. Lederschuhe mit genagelten Sohlen war die Fussbekleidung für Buben und Mädchen. Dazu sicher wollene Strümpfe, die wohl mit einem Gummiband an einem „Gstältli“ befestigt waren.

Sekundarschule Frümsen

Sekundarschule Frümsen

I wüsch dr Glück

 

Episode 17 – „Walz“: (aus „kurze Lebensbeschreibung und Jugend-erinnerungen“ verfasst von Christian Tinner, geboren 1880)

„Mein Bruder berichtete nach Hause, er hätte für mich eine Stelle als Gärtnerlehrling gefunden. Ich müsse drei Jahre Lehrzeit durchmachen aber kein Lehrgeld bezahlen und hätte Kost und Logis frei. Ich müsste aber sofort antworten und baldmöglichst eintreten. Ich dachte, wenn ich eine gesunde Arbeit im Freien habe und besser und genug zu essen bekomme, bessert sich mein Leiden vielleicht bald. … Im Einverständnis mit den Eltern schrieb ich an Johann, dass ich am nächsten Sonntag mit dem Zug X in St. Gallen eintreffen werde.

Meine „Reisevorbereitungen“ erforderten sehr wenig; die Wäsche und Kleider gaben nur ein Päckli, das ich sehr gut in den Personenwagen neben mir mitnehmen konnte. Der Vater kam mit mir auf die Station und löste „St. Gallen einfach“ sonst konnte er mir nichts geben, als „i wüsch dr Glück“.

Es war ein wunderschöner Sommersonntag und ich hatte ordentlich Stolz, dass ich eine so grosse Reise machen durfte und bewunderte Mal links, das andere Mal rechts, das schöne Rheintal und die vielen Dörfer, deren Namen ich noch aus der Primarschule fast alle wusste. Es kam mir dann aber auch noch in den Sinn, erzählen gehört zu haben, vor Rorschach rufe jeweils der Kondukteur „Rorschach, sitzen bleiben, Zug fährt in Hafen“. Wohl dachte ich, dass es sich um den Bodensee handeln muss, aber ich hatte doch keinen Begriff, wie dieser „Hafen“ aussehen werde.

Die Fahrt dem See entlang versetzte mich in tiefes Staunen.“Jez hani gmont i hei en groassa Sea gsea woni de Werdeberger Sea gsea ha, aber ena ist gad nünt a der ei“ sagte ich für mich selbst.

Plötzlich ertönte es: Rorschach, sitzen bleiben, Zug fährt in Hafen. So nahe dem See entlang, ich meinte fast er müsste hinein fallen. „Rorschach-Hafen, St.Gallen sitzen bleiben. Wie war da ein Gewirr von Leuten. So etwas hatte ich noch nie gesehen, als beim Ausflug der Realschule nach Zürich. Aber der „Hafen“? Einen solchen Hafen hatte ich mir nicht vorgestellt, eine hohe lange Bogenmauer in den See hinaus und innerhalb derselben wimmelte es von „Gondeli“. Aber das Grossartigste waren eben die langen grossen Dampfschiffe. So nahe am Bahnhof! Zwei waren da und jedes hatte einen angeketteten Steg an das Ufer und alles schaukelte zünftig, die Schiffe und Stege, und doch gingen viele Leute über diese Stege und wackelten auch.

Nur noch drei Stationen und wir sind in St. Gallen.

………………

Anno 1896 kam ich durch Vermittlung meines ältesten Bruders nach St. Gallen in eine Gärtnerlehre. Es hätte mir gut gefallen etwas zu lernen, aber ich war körperlich zu schwach und bekam zudem sehr wenig zu essen, so dass ich eher noch schwächer wurde. Auf Reklamation eines früheren Lehrers, der mich zufällig einmal antraf, reklamierte mein Vater beim Lehrmeister und der Lehrvertrag wurde aufgelöst. Ich kehrte wieder heim.

Wir wohnten jetzt in Frümsen. Von hier aus ging ich täglich nach Salez und stickte auf einer 4/4 Handmaschine und verdiente sehr wenig. Am 17. Januar 1897 verliess ich endgültig mein Elternhaus und zog nach Bühler (Appenzell) zu meiner seit einigen Monaten dort verheirateten Schwester Anna.“

Auch hier trat ich in einer kleinen Fabrik als Sticker ein und blieb 6 Wochen. Ich bekam dann eine Stelle als Packer und Ausläufer in der Appretur Abraham Preisig-Sutter. Ich wurde sozusagen im ganzen Betrieb in die Arbeit eingeführt (Appretküche und Saalarbeiten) und erhielt 25 Rappen Stundenlohn = Fr. 2.50 im Tag, ältere Arbeiter hatten 3 Franken. Hier war ich 3/4 Jahre.
Da mein Schwager unterdessen nach Rüdlen-Gossau bei Herisau übersiedelt war, zog es auch mich dorthin, aber schon nach kurzer Zeit wieder zurück nach Bühler. Hier fand ich Arbeit in der Bleicherei Fisch und Preisig, aber diese Arbeit war für mich zu streng und ungesund. Ich erkrankte an Lungenentzündung, nachher konnte ich diese Arbeit nicht mehr ertragen und ging als Wanderbursche auf die Walz und unter vielen Entbehrungen durchwanderte ich einen grossen Teil der Schweiz zu Fuss und etwas ins Deutsche Grossherzogtum. In 26 Tagen von Bühler nach Gossau, Wil SG, Winterthur, Zürich, Zug, Luzern, Bern, Biel, Grenchen, Balsthal, Liestal, Basel, Rheinfelden, Säckingen, Waldshut, Griessen, Schaffhausen, Kreuzlingen, Arbon, St. Gallen, Gossau. Ankunft: Gesund aber ausgehungert.

Dies war die letzte Episode aus dieser interessanten Schrift. Im Originaldokument folgen noch Beschriebe seiner Zeit in St. Gallen und Grund seiner Rückkehr, sowie Betrachtungen zum Beruf des Stickerei-Zeichners. In der Rubrik Bijoux kann das Originaldokument als PDF geladen werden.

Konfirmation – und kein Geld für die Ausbildung

 

Episode 16 – „Konfirmation“: (aus „kurze Lebensbeschreibung und Jugend-erinnerungen“ verfasst von Christian Tinner, geboren 1880)

„Am Karfreitag, 6. April 1896 fand in der Kirche Salez durch Herrn Pfarrer Sonderegger die Konfirmation statt. Er gestaltete sie besonders festlich gegen frühere Jahre, weil wir eine grössere Klasse waren und die meisten gut singen konnten. Es war üblich, dass der Pfarrer jedem Konfirmanden einen schön farbig gedruckten Konfirmandenzeddel gab. Man mass diesem Zeddel eine besondere Bedeutung zu, denn sie waren inhaltlich verschieden.

Dieser Tag der grossen Freude war aber für mich auch ein Tag schweren Kummers. Was wird mir nun das Leben bieten, wie werd ich mich durchbringen? Ich war kaum mehr als 130 cm gross, unterernährt, schwach und mittellos. Fädeln, Fädeln war mein Los.

Es hätte auch anders sein können. Nach einer der letzten Unterrichtsstunden fragte mich Herr Pfarrer, was ich nachher zu tun gedenke. Aber ich war planlos. Er sagte mir: „Ich habe schon oft darüber nachgedacht und ich habe die Meinung, du solltest ins Lehrerseminar nach Rorschach gehen. Es braucht drei Studienjahre und kostet 300 Franken pro Jahr. Das erste Jahr will ich dir bezahlen! Für die anderen Jahre müsstest du selber aufkommen“. „Ich danke ihnen recht sehr für Ihr Anerbieten, Herr Pfarrer, aber ich weiss nicht wie ich die anderen 600 Franken aufbringen könnte“. „Du hast doch einen vermöglichen Onkel, den Hammerschmied Beusch in Sennwald, der könnte es dir leicht geben“. „Ja, wenn er wollte, aber der weiss ja wie arm wir sind und er hat uns noch nie etwas gegeben, ausser etwa Kaffee, Brot und Butter, wenn wir hie und da einmal zu Besuch eintrafen.“ „Du könntest dich auch um Stipendien bewerben und in der Ferienzeit kollektieren, wenn du gute Zeugnisse aus dem Seminar bringst“. „Herr Pfarrer, ich würde es kaum über mich bringen, betteln zu gehen, lieber will ich mich mit Arbeiten durchs Leben schlagen.“

Wie gerne hätte ich zum Anerbieten des Herrn Pfarrer ja sagen wollen! Aber ich hatte ein geheimes Leiden an mir, das ich ihm nicht sagen mochte und gegen das ich von frühester Jugend gekämpft hatte, umsonst! Ich konnte und durfte es nicht wagen, mit diesem Leiden ins Seminar zu gehen. – Ererbte durch Frost und Unterernährung vermehrte Blasenschwäche lässt sich weder mit schimpfen noch mit schlagen heilen.

Wie leid es mir tat auf das angebotene Glück zu verzichten! Fädeln, fädeln und zeitweise sticken war mein Los.

Teures Schulmaterial

 

Episode 14 – „Schulmaterial für 35 Franken“: (aus „kurze Lebensbeschreibung und Jugenderinnerungen“ verfasst von Christian Tinner, geboren 1880)

„Ich hatte Gelegenheit von früheren Realschülern Bücher billig zu kaufen und wies sie dann dem Lehrer vor. Er sagte: „Ja nun, sie sind eben nicht gleich wie die der anderen Schüler, aber du kannst wohl nicht gut die neuen auch noch kaufen, ich will dir diese belassen“. Das betraf die Physiklehre, das bürgerliche Geschäftsrechnen, Welt- und Schweizergeschichte, Naturkunde usw. Aus diesen Büchern konnte ich wenig holen und war auf den Unterricht in der Schule und mein Gedächtnis angewiesen.

Die anderen kauften auch jeder ein neues Reiszeug für ca. 20 Franken und ich hatte ein Bazar-Reiszeug für Fr. 3.30 und ein altes Käppi. Der Thek war von meinem Vater aus Karton selbst hergestellt. Die Bekleidung blieb immer so bescheiden wie mein Wachstum und die Ernährung blieb ebenfalls gleich mangelhaft. Aber das alles machte meiner Lernbegierde keinen Einfluss.

… Die andern Schüler hielten jeweilen die Hand hoch, wenn sie glaubten die richtige Antwort zu wissen. Da ich einen Freiplatz hatte, liess ich auch den anderen den Vorrang und hielt nicht auf, ausser beim Kopfrechnen und nur wenn der Lehrer mich grad anschaute, dann aber zog ich den Finger sofort wieder zurück. Aber er liess mich nicht einfach sein. In allen Fächern forderte er mich ganz unverhofft auf. Dann stand ich auf, legte die Arme übereinander, wiederholte die Frage, gab deutlich meine Antwort und sass wieder ab.

Gegen den Frühling des ersten Schuljahres suchte ich so viel wie möglich auch in den Deutschstunden die Antworten französisch zu geben. Einmal hiess es am Schulschluss: „…. du gibst mir in den Deutschstunden oft französische Antworten und sie sind gut; aber höre, ich darf in den Deutschstunden nicht französische Antworten annehmen, wenn ich verklagt würde, würde ich bestraft.“… „Ich danke Ihnen Herr Lehrer, ich will es in Zukunft unterlassen“.

Einmal gab es ein unliebsames Vorkommnis . Mein Nebenschüler J.O. hätte in der Französischstunde antworten sollen und konnte es nicht, da sagte ich‘s ihm. Der Lehrer war hinter uns. J.O. gab die Antwort, aber der Lehrer fragte „Hast du es selbst gewusst?“ J.O. wurde rot; „nein du hast es nicht gewusst, der Tinner hat dir eingeblasen; an mich gewandt: „Hast du eingeblasen?“ „Ja, Herr Lehrer“. „Du schreibst mir auf morgen hundert Mal: Man soll nicht einblasen“. Die Klasse erhielt auf morgen sehr viele Hausaufgaben, die ich natürlich auch zu machen hatte. Als ich mit diesen fertig war, schlug es Nacht 1 Uhr. Nun kam die Strafaufgabe daran, aber ich war furchtbar müde. Ich probierte, was geht rascher, deutsch oder „il ne faut pas souffler“. Ich schrieb auf den Bogen „Strafaufgabe“, darunter die Zahlen I bis 100 schön untereinander. Nun schrieb ich den Satz einmal deutsch und fünf Mal französisch. Als am Morgen der Lehrer meine Strafaufgabe sah, rief er mich her. „Was musstest du schreiben? Warum hast du’s französisch geschrieben?“ „Es war Französischstunde“. … „Warum hast du nur 5 Mal geschrieben?“ Ich erzählte ihm, dass ich immer bis zehn Uhr fädeln müsse , dass ich um ein Uhr sehr müde war und nicht mehr schreiben konnte. „Nun ja, ich will es dir glauben, geh an den Platz…“. „Ich danke, Herr Lehrer“ sagte ich und atmete tief auf.

Das Examen dauerte bis Mittag 12 Uhr. Dann bekamen wir im Hirschen in Frümsen ein gutes Mittagessen. Nachher hatten wir noch Deklamationen und Lieder vorzutragen und durften auch noch hören, wie die Gastwirtin den Herren Schulräten Lieder vorsang und dazu Klavier spielte. „Die Sonne sank im Westen mit ihr die heisse Schlacht“.

Dann kam die Ferienzeit: Sie war mir fast eine Ewigkeit. Meine Ferien brachte ich am Fädlertische zu. … Ich sehnte mich nach dem Wiederbeginn der Schule. …Es war mir recht wohl zu Mut wieder im lieben Schulzimmer zu sein und den weisen Lehren zu folgen. Leider sollte aber meine Freude bald eine Trübung erfahren. Schon nach wenigen Wochen munkelten einige Mitschüler, deren Väter mehr wussten als meiner, unser Reallehrer gehe fort, er habe die Stelle gekündigt. Ich kam in Kummer und es ging auch nicht lange, da musste ich wieder dableiben. Als dann die anderen draussen waren, sagte der Lehrer: „Tinner, es tut mir leid, du schuldest mir für Schulmaterialien etwa 35 Franken, und ich kann sie dir leider nicht schenken, weil ich selber auch nicht vermöglich und zudem hier nur schwach belohnt werde.

Stipendien doazmol

 

Episode 13 – „Freiplatz an der Realschule“: (aus „kurze Lebensbeschreibung und Jugenderinnerungen“ verfasst von Christian Tinner, geboren 1880)

„Als es im Frühjahr 1893 gegen das Examen ging, fragte der Lehrer einmal, wer in die Realschule gehen werde, solle ihm das melden, damit er das nötige Zeugnis machen könne. Leider durfte ich mich nicht melden, denn meine Eltern erklärten, dass sie mich nicht entbehren können; ich müsse in die Ergänzungsschule gehen und in der freien Zeit fädeln. Dabei blieb es trotz meinem ständigen Bitten und obwohl es mir während der früheren Jahre versprochen war, wenn ich fleissig fädle. Aber das nächste Jahr könne ich dann gehen. Also vertröstete ich mich und fädelte weiter. Aber etwa von Neujahr an merkte ich, dass die Eltern nicht an diese Möglichkeiten glaubten, im kommenden Frühling mich gehen zu lassen. Das machte mich stutzig und traurig. Ich sah ja wohl ein, dass es ihnen schwer gehen wird und dass sie meine Hilfe sehr missen müssten, aber ich überlegte mir auch, was soll denn aus mir werden? Ich fasste den Entschluss: Ich setze es einfach durch! Diesen Frühling will ich gehen, das ist für mein Leben nötig. Mein Verhalten bis zum Frühling trug mir viele Schläge und dem Vater auch viel Verdruss ein. Als dann im April ausgeschrieben war „Realschule Frümsen – Aufnahmeprüfung Montag, den….“, da war der vorherige Sonntag grösster Kampf. Mehrmals Schläge mit dem Strick und „wit jez recht toa“? „Wenn i tar i d’Realschuel toni recht und sos nöd“.

….Endlich um halb neun Uhr kam’s heraus: „Jo nu, wenn’d glich nöd wit recht toa, isch es no gschider, du göngist, aber du muest mr all Obed fädle bis em zehni und um en Friplatz muest selber froga“. „Jo da toni alls, i danka“.
Ich war nur mit Hose, Hemd und Weste bekleidet und barfuss, es war schon dunkel, aber ich sprang so schnell ich mochte das ganze Dorf hinab zum Pfarrhaus. Zog hastig am Glockenzug, da kam Marie, des Pfarrers Schwester: „Was ist?“ „I möchte gern zum Herr Pfarrer“. „Jo jez isch es z’spoot“. Aber der Pfarrer hatte mich gehört und gekannt, kam und fragte nach meinem Begehr. „Herr Pfaarer, i gängt gern i d’Realschuel“. „So, so, da ist recht, i ha scho lang denkt du söttist go“. „Aber i ha ko Zügnis vom Learer“. „Das macht nichts, komm du nur am Morgen“. „Jo gern, aber de Vater het gsoat, i möss selber um en Friplatz fröga“. „Ja, ja, Christian, do will ich scho defür sorga, gang nu heim und schlof fröhlich.“ „I danke ihne vielmol Herr Pfaarer, guet Nacht“.
Mit welcher grossen Freude und sogar noch einigem Stolz eilte ich nach Hause und meldete alles. Sogar der Vater zeigte noch Freude über meine Fröhlichkeit. Ich erneuerte ganz unaufgefordert mein Versprechen, dass ich dann schon fleissig fädeln wolle jeden Abend bis zehn Uhr.

Das Aufstehen am frühen Morgen ging mir noch selten so leicht wie an diesem Montag. Ich rüstete mich so festtäglich als es mir armen Büblein eben möglich war, nahm Bleistift, Federhalter und eine Rösslifeder und auch noch ein angefangenes Schreibheft mit. Von Salez war ich der einzige Kandidat. Vom Elternhaus bis zur Schule wären es ca. ¾ Stunden, aber ich brauchte nur ca. eine halbe Stunde.
Auf dem Platz beim Realschulhaus standen schon einige Gruppen Knaben. Ich merkte es bald: Da sind Sennwalder, da sind Saxer und da sind Frümsener. Etwas entfernt standen noch zwei Mädchen und ich stand ganz allein und endlich wurde die Haustüre von innen geöffnet; ein kleiner, junger Herr mit schwarzer Brille rief freundlich „kommt herein“.

Das war nun mein neuer Lehrer. Wie freute ich mich über dieses schöne Schulzimmer! Es standen da aber einige Männer und Herr Pfarrer Sonderegger von Salez. Das war der einzige Mensch, den ich kannte. Es waren zwei Reihen Schulbänke. Eine Reihe waren Dreiplätzer und die anderen Zweiplätzer. Der Lehrer hiess uns Platz nehmen; die Mädchen in die vorderste Bank, anschliessend die kleineren und dann die grösseren und zu hinterst die grössten Buben. Der Lehrer hielt eine kurze Ansprache, verteilte Papierbogen und gab uns dann Aufgaben. Wir mussten uns nummerieren auf 4. Dann gab es Aufsatzaufgaben, vier verschiedene Themen. So war also abschreiben ausgeschlossen. Schriftliches Rechnen fand ebenfalls auf selbständigem Arbeiten statt. Es gab dann eine Pause zum Abtreten auf den Spielplatz. Unterdessen wurden wahrscheinlich die Arbeiten geprüft und nachher gab es noch Kopfrechnen und Sprach-Prüfungen. Es wurde schon fast 12 Uhr, da hiess es plötzlich: Aufpassen, die Schule ist aus. Der Herr Pfarrer hielt eine kurze Ansprache. „Ihr habt Eure Aufgaben gut gemacht und ihr seid jetzt Realschüler. Seid immer fleissig und führet euch recht anständig auf in der Schule und auch ausser derselben. Seiet auch immer dem Herr Lehrer recht folgsam. Es haben hier zu bleiben:“ Er nennt ca. 4 Namen, zuletzt auch mich.

….. Zuletzt kam ich dran, es war mir bang geworden. Wenn auch ich noch abgewiesen würde? Diese Schmach! Aber es hiess: „Du hast die Sache gut gemacht, die Prüfung gut bestanden und bist also auch ein Realschüler. Wir haben beschlossen, dir auch den Freiplatz zu gewähren. Wir müssen noch wissen, ob du auch die Schulmaterialien frei haben willst oder ob du sie bezahlen kannst.“ Ich glaubte nicht so frech sein zu dürfen und die Lehrmittel auch noch gratis zu wünschen und sagte, „ich werde sie bezahlen“. – Das war dumm und brachte mir später noch einige sehr hinderliche Unannehmlichkeiten.

Die reiche Baslerin

 

Episode 12 – „Gute Menschen“: (aus „kurze Lebensbeschreibung und Jugenderinnerungen“ verfasst von Christian Tinner, geboren 1880)

„In den Jahren meiner Jugend lebten in vielen oder allen rheintalischen und werdenbergischen Dörfern viele, viele Familien in Armut und bitterer Not. So auch wir. Von Sozialorganisationen, die da zu helfen suchten, weiss ich leider nichts. Aber es gab doch gute Menschen, die den Armen viel, viel Gutes taten.

Im Gasthaus zum Löwen in Salez wohnte die Familie Heinrich Dinner. Der Vater war viele Jahre beliebter und berühmter Gemeindeammann der politischen Gemeinde Sennwald. Da war auch das Postbüro, das zumeist von der Tochter verwaltet wurde. Sie besassen auch viel Vieh und eine Fuhrhalterei und auch noch eine Mosterei. Selbstverständlich dazu auch eine umfassende Landwirtschaft mit sehr viel Ackerbau. Dass die Familie nicht allein all dieses Gewerbe besorgen konnte, liegt auf der Hand. Sie beschäftigten also auch viele Arbeitskräfte. Aber trotz dieser weitschichtigen Inanspruchnahme hatten sie immer Zeit, wenn arme Frauen oder Kinder um Rat oder Tat suchten. Wie oft hörte ich meine Mutter sagen: „S’Gmeindamma Lisabeath (so nannte man die Frau Gemeindeammann) oder s’Leuewirts Kathrili (das war die Tochter) het mer no ihi grüeft, luegend was hani übercho“ und hatte gewöhnlich gekochte Speisen für uns oder Obst. Beide waren auch immer bereit, Sorgen und Kümmernisse armer Frauen und Kinder anzuhören und möglichst guten Rat und Trost zu geben. Sie waren wahrlich Mütter der Armen des Dorfes.

Es gab noch mehr gute Männer und Frauen im Dorf und nicht viel ausgesprochen „Geizige“.

Aber eine aufsehenerregende Begebenheit trat noch im Jahre 1890 ein. Der Herr Pfarrer Jakob Sonderegger, der gewiss schon fast 50 war, nahm sich eine „sehr reiche“ Baslerin seines Alters als Frau. Das gab Neuigkeiten!
Sie gründete eine Sonntagsschule für die Kinder der unteren vier Klassen. Sie besuchte während des Herbstes alle Familien der Pfarrei Salez-Haag und sah sich um, ob Mangel oder gar Not da wäre, ohne irgendwie aufdringlich zu sein. Wenn dann bald Weihnachten kam, trug sie abends bei Dunkelheit, möglichst ungesehen, grosse und kleinere Pakete in die Hütten der Armen. Es waren Kleidungsstücke aller Art. Alle Kinder, auch Erwachsene, die Mutter und oft sogar der Vater, erhielten etwas.

Einmal als wir, ohne den Vater, um den Tisch sassen bei Kaffee und geschwellten Kartoffeln, klopfte es an die Stubentüre. Meine beiden Brüder meinten, es sei ein Nachbarbube. Johann hatte eine gebrochene Stimme und bellte wie ein Hund, Andreas rief laut: „Herein, es wird wohl kein Gaisbock sein“. Da kam aber, so unverhofft, Frau Pfarrer mit einem grossen Paket herein. Wir waren ganz bestürzt, die Mutter sehr erschrocken und bat um Entschuldigung. Frau Pfarrer lächelte freundlich und übergab der Mutter das Paket. Sie hatte unsere Familie reichlich bedacht. An der Weihnachtsfeier erhielt ich neben anderen Sachen das Neue Testament von Dr. Martin Luther, welches später für mich noch eine gar nicht unwichtige Rolle spielte.

Nun kam also bald der Frühling 1891 und liess mich in die fünfte Klasse steigen. Damit wurde ich auch am Sonntag kinderlehrpflichtig und wir hatten auf jeden Sonntag einen Abschnitt aus dem Neuen Testament erzählen zu lernen. Das tat ich gerne und, da es bequemes Taschenformat war, nahm ich es oft mit beim Ziegenhüten. Wenn ich mit der Ziege allein war, las ich viel darin und weinte oft darüber, weil man es ihm so schlecht machte und ihn gar noch so unschuldig zum Tode verurteilte und kreuzigte, während er doch so viele Wohltaten getan hatte.

Brand-Herd

 

Episode 10 – „Brand-Herd“: (aus „kurze Lebensbeschreibung und Jugenderinnerungen“ verfasst von Christian Tinner, geboren 1880)

„Aus dem Sticklokal hatten die Eltern einen Teil durch eine Wand abgegrenzt und ein kleines Stübchen gemacht. Von diesem aus war ein Fensterchen gegen die Küche angebracht. Gerade hier war in der Küche der Holzherd gestellt.

Es war wieder einmal an einem schönen Sonntagmorgen, etwa 1888, als die Eltern und meine Geschwister eine kleine Reise unternahmen, und ich musste daheim bleiben bei unserer lieben Milchspenderin Ziege. Ich sorgte gut dafür, dass sie nicht Hunger und Durst leiden musste. Aber ich suchte auch für mich etwas Gutes zu machen. Es war wohl etwa halb zehn Uhr, ich beabsichtigte „Pätsch“ (ist ungefähr Omelette) zu machen.

Also: Ich mache Feuer, tue die Bratpfanne darauf und ordentlich Fett hinein, denn es soll gut werden. Dann nehme ich zwei Eier, ein Beckeli voll Mehl, etwas Salz und eine grosse Kachel und gehe zum Tisch in die Stube mit diesem Zeug und schwinge alles gut untereinander. Den Rücken habe ich gegen das Küchenfenster. Plötzlich sehe ich, dass an der anderen Wand sich immer etwas bewegt, das man nicht halten kann, ein Schatten. Ich kehre mich um und erschrecke grausig, denn in der Küche ist vom Herd gegen die Diele ein hohes Feuer.
So rasch wie nur möglich springe ich hinaus, nehme die brennende Pfanne und werfe sie, ohne zuerst das Fenster zu öffnen, auf die Strasse hinaus. Es kamen gerade eine Schar Leute aus der Kirche. Ich sah, wie sie stutzten, aber es kam niemand zu sehen, was los wäre. Mit meinem Mittagessen war es also nichts, denn ich konnte den Teig nicht kauen und nicht schlucken.

Um vier Uhr liess ich die Ziege wieder los und ging mit ihr nach dem Saxerriet, wo sie sich wieder satt fressen konnte. Aber ungern kehrte ich abends mit ihr Heim – es musste doch etwas meiner warten. Am Abend merkte es noch niemand, aber als am Morgen die Mutter Rösti machen wollte, war die Pfanne ganz durchlöchert und das Fenster zerschlagen. „Was hets do geehn?“ Es fiel mir gar nicht ein, etwas zusammen zu lügen, denn jenes Erlebnis beim Götti vergass ich nicht. Ich erzählte also gerade klipp und klar was geschehen war und wartete darauf, dass der Vater den Gurt abtun und mich über die Knie nehmen werde. Aber nicht das geschah. Der Vater sagte: „Das ist s’Gschidst gsi was hest chönna toan, s’Fenster chamma wieder macha und a Pfanna chamma o wieder choofa, aber wenn s’Hüüsli abbrännt wär, hetend mör en grossa Schade“. Nun war mir wieder wohler und mein Eifer ihm fleissig zu fädeln, wuchs nicht wenig an.“

Reiche Verwandte

 

Episode 9 – „Misslungener Eingriff ins Schicksal“: (aus „kurze Lebensbeschreibung und Jugend-erinnerungen“ verfasst von Christian Tinner, geboren 1880)

„Es war im Sommer 1886, ein wunderschöner Sonntag, da machten meine Eltern und Geschwister irgend eine kleine Reise. Nur ich, der Erstklässler, musste zu Hause bleiben als „Pfleger“ der Ziege. So lieb mir auch unsere Ziege war, erbitterte es mich doch, dass gerade ich nicht mitgehen durfte. Aber ich hatte ja einen ganzen Tag Zeit genug herauszustudieren, wie ich mein „Los“ verbessern könnte.

In Haag, dem nächsten Dörfchen, hatte ein Bruder meines Vaters ein Heimwesen und war nach unseren Begriffen „sehr reich“, denn er hatte Pferde und etwas Vieh. Wenn wir hie und da dort einen Besuch machen durften, bekamen wir gut zu essen. Da er eine alte Frau hatte, waren sie kinderlos. Sie waren gut mit uns. Er war auch unser Götti. Er hätte immer gerne meine ältere Schwester Anna zu eigen annehmen wollen, aber unsere Eltern gaben sie ihm nicht. Diese Umstände ergaben für mich den „diplomatischen Angriffspunkt“.

Als am frühen Abend die Eltern und Geschwister heim kamen, fragte mein Vater, ob niemand gekommen sei. Die L ü g e: „Woll dr Götti, er het gsoat, wenn er s’Anneli nöd öberchömm, so chönn gad i zonem cho“. Der Vater sagte sofort: „ens ist mir no eher gliich“, packte meine Habseligkeiten zusammen, hiess mich die Schultafel selber tragen, nahm mich an die Hand und führte mich dem Kanal entlang nach Haag. Ich sehe immer noch, wie mein Schwamm an der Tafel hin und her baumelte und wie mein Gewissen immer stärker an meinem armen Herzli pochte. Als wir zum Götti kamen, wäre ich am liebsten in einem Mausloch verkrochen. Es entspann sich ungefähr folgendes: Vater: „Grüezi Andres, i bring der do de Christe“. Götti: „Jo was ist denn do loas?“ Der Vater war baff: „Du hest doch gseit, de Götti sei do gsi und heis gseit“. Götti: „Soa, soa, nei du gang du no wider hei, jez willi di erst recht nöd, en deriga strohlige Lüüger“.
Der Vater wurde recht traurig, nahm mich wieder an die Hand und kehrte mit mir heim. Ich weinte auf dem ganzen Weg und schämte mich grenzenlos. Der Vater sagte mir: „Chomm jez no, du chast denn wieder fädle, aber l ü ü g e tuestmer denn nie mea.“ Er schlug mich nicht, es war mir als würde er meine Hand zärtlicher halten als vorher. Ich glaube, sein Erbarmen war noch grösser als meine Scham und Reue.“